Aromasensor

Die Industrie benötigt objektive und möglichst rasche Betriebsmethoden, um die Aromaqualität von Lebensmitteln oder die Geruchsneutralität von Packmaterialien messen zu können. Derartige Meßmethoden sollen in Zukunft die subjektive sensorische Beurteilung in der Qualitätssicherung entlasten oder ablösen. Chromatographische Verfahren (GC, HPLC, GCMS) erwiesen sich häufig als zu aufwendig. Chancen eröffnen sich jetzt durch neuartige Aromasensoren, die seit wenigen Jahren in käuflichen Versionen verfügbar sind. Um der mittelständischen Industrie Hilfe für Investitionsentscheidungen zu geben, sollen die Leistungsfähigkeit und auch die Leistungsgrenzen dieser Geräte getestet werden.

Im Fh-IVV stehen seit 1997 die wichtigsten Sensortypen zur Verfügung, die nach dem ”Schwingquarz”- (Hersteller HKR) und ”Metalloxid”-Prinzip (Hersteller Alpha MOS) arbeiten. Zum Vergleich wird die traditionelle Headspace-Gaschromatographie herangezogen. Zu testende Untersuchungsmaterialien werden im vorgegebenen Finanzierungsrahmen mit Industriebetrieben abgestimmt, wobei sowohl fertige Lebensmittel und deren Rohstoffe und Halbfabrikate als auch Kartonverpackungen in Frage kommen. Die jeweils optimalen Probenvorbereitung und geeignete Meßparameter werden erarbeitet, um die Industrie in der eigenen praktischen Anwendung beraten und unterstützen zu können.

In 1997 durchgeführten Vorarbeiten wurden Anwendungsmöglichkeiten der Sensoren für die Süßwarenindustrie getestet (Projekt IVV-Nr. 110361). Die Eignung der Sensoren erwies sich dabei meist als unabhängig vom Sensorprinzip. Die Anwendung war erfolgreich in der Beurteilung des Röstgrads von Kaffee, Nüssen und Kakaobohnen, in der Unterscheidung von frischen und ranzigen Pflanzenölen und Ölsamenfrüchten und bei der Erfassung von Provenienzunterschieden von Rohkakao. Schwierigkeiten bereiten die Sensoren bei der Beurteilung von Kakaomassen und von Packmaterialien. Die Veröffentlichung der bisherigen Ergebnisse wird vorbereitet.