Set-off Migration

Forschungstitel:
Entwicklung eines kosteneffizienten Prüf- und Bewertungsansatzes für Stoffübergänge aus UV-Druckfarben und UV-Außenlackierungen von Verpackungen auf Lebensmittel

Arbeitsgruppe: Konformität von Lebensmittelverpackungen

Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:

  1. Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV), Dr. K. Müller
  2. FABES Innovations GmbH, Dr. P. Mercea

IGF-Vorhaben: 17095 N
Finanzierung: BMWi
Laufzeit: 2012 – 2014

Die UV-Drucktechnik gewinnt im Verpackungsbereich mehr und mehr an Bedeutung. Nach dem Druckprozess lösen Photoinitiatoren unter Einwirkung von UV-Licht eine Polymerisation der Druckfarben aus, wodurch diese blitzartig aushärten. Derartig bedruckte Materialien sind sofort zur Weiterverarbeitung einsetzbar, was bei der Herstellung von Verpackungen sowohl Zeit als auch Lagerplatz und damit Kosten spart. Außerdem kann auf den Einsatz von Lösemitteln verzichtet werden, wodurch im Verarbeitungsprozess keine gesundheitsschädlichen Dämpfe entstehen.

Bei Lebensmittelverpackungen steht die Sicherheit der Verbraucher an oberster Stelle. Es muss gewährleistet sein, dass keine Bestandteile aus der Verpackung in gesundheits-gefährdenden Konzentrationen in das Lebensmittel übergehen können. Spätestens seit der ITX-Krise ist bekannt, dass, obwohl kein direkter Kontakt zwischen Druckfarbe und Lebensmittel besteht, Stoffübergänge z. B. durch Set-off (Abklatsch) oder Permeation möglich sind.

In diesem Forschungsprojekt entwickelt das Fraunhofer IVV zusammen mit der FABES Innovations gGmbH einen kosteneffizienten Prüf- und Bewertungsansatz für Stoffübergänge aus UV-Druckfarben und UV-Außenlackierungen von Verpackungen auf Lebensmittel. Der Lebensmittel-, der Verpackungs- und Druckfarbenindustrie soll damit ein Bewertungstool zur Verfügung gestellt werden, das einen sicheren und kostengünstigen Einsatz von UV-Druckfarben und -lacken im Lebensmittelverpackungsbereich möglich werden lässt. Auch die technologische Optimierung von UV-Druckfarben und Verpackungen kann damit unterstützt werden. So hat z. B. Alter und Intensität der verwendeten UV-Lampen und die Bestrahlungsdauer während der Aushärtung der Farben einen Einfluss auf die Konzentration an migrierfähigen Substanzen.

In experimentellen Untersuchungen wird das Migrationsverhalten von Photoinitiatoren und Acrylaten für unterschiedliche Lebensmittelverpackungen und Bedingungen untersucht. Basierend auf den Ergebnissen, wird unter Einbeziehung des mathematischen Modellings ein methodisches Werkzeug erarbeitet, mit welchem die Konformität von UV-bedruckten Produkten nach den Anforderungen von Art. 3 der Verordnung (EG) Nr. 1935/2004 (gesundheitliche Unbedenklichkeit des Übergangs von Stoffen auf Lebensmittel) kosteneffizient überprüft werden kann. Gerade klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) sollen von dieser Entwicklung profitieren.

Projektberichte

Sitzungsunterlagen

Das hier vorgestellte IGF-Vorhaben der Forschungsvereinigung Industrievereinigung für Lebensmitteltechnologie und Verpackung e.V. (IVLV e.V.) wird im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.


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