RoboBag

Forschungstitel:
Modellbasierte Berechnung der Bewegungsteuerung für Folienverpackungen bei schnelllaufenden Pick-and-Place-Anwendungen

Arbeitsgruppe: Angewandte Digitalisierung

Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:

  1. Technische Universität Dresden, Professur für Verarbeitungsmaschinen/Verarbeitungstechnik, Sascha Heisig
  2. Technische Universität Dresden, Professur für Numerische und Experimentelle Festkörpermechanik, Norbert Bunk

IGF-Vorhaben: 20380 BR
Finanzierung: BMWK
Laufzeit: 2019 – 2022

Robotersysteme werden in modernen Maschinen und Anlagen häufig eingesetzt und werden auch in Zukunft immer weitere Verbreitung finden. Insbesondere unter dem Druck wachsender Maschinenflexibilisierung und zunehmender Vernetzung (Industrie 4.0) bieten Roboterlösungen auf Grund ihrer hohen generischen Anwendbarkeit die Möglichkeit, neue Maschinenkonzepte und –verfahren umzusetzen. Ein hohes Maß an Flexibilität zum Greifen von Verpackungen bieten dabei vakuumbasierte Elastomersauger, welche allerdings gewissen Einsatzgrenzen unterliegen. Diese ergeben sich im Wesentlichen aus der maximalen Bahnbeschleunigung, die ggf. zum Ablösen der Verpackung und somit zu einer Verringerung der Ausbringung führt.

Vor diesem Hintergrund stellt sich für Maschinenbauunternehmer und Unternehmen der abpackenden Industrie die Frage nach optimalen Bewegungen von Pick-and-Place-Robotern. In Abhängigkeit variierender Verpackungsarten und –formen, der stochastischen Bewegung vom Transportband in die Sammelverpackungen sowie der Bewegung vom Produkt in der Verpackung, soll ein zuverlässiger Transport der Verpackung ohne Versagen der Wirkpaarung zwischen Sauger und Verpackung gewährleistet werden.

Das Forschungsvorhaben beabsichtigt die Ermittlung optimaler Roboterbahnen für Pick-and-Place-Anwendungen unter Berücksichtigung der maximal zulässigen Kräfte an der Wirkpaarung zwischen Sauger und Verpackung. In die Bahnsynthese werden sowohl das mittels Ersatzversuchen und numerischer Simulation ermittelte Wirkpaarungsverhalten als auch die Leistungsgrenzen der Roboterantriebe einfließen. Das Ziel des Projektes ist einerseits die Verkürzung der Inbetriebnahmezeit, als auch eine Erhöhung der Verfügbarkeit, wodurch insgesamt die Ausbringung von Verpackungsanlagen gesteigert werden soll.

Das Vorhaben richtet sich insbesondere an KMU, die selten über personelle und materielle Kapazitäten verfügen, um umfangreiche Tests zur Bahnauslegung einer Verpackungsanlage am spezifischen Produkt durchzuführen. Durch die numerische Simulation und eine automatische Bahnplanung wird eine teils virtuelle Inbetriebnahme ermöglicht, die die Zeit für die reale Inbetriebnahme reduziert und somit die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Großkonzernen steigert.

Projektberichte

Sitzungsunterlagen

Das hier vorgestellte IGF-Vorhaben wird im Rahmen des Programms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.