Polyolefin-Oligomere

Forschungstitel:
Gehalte von Polyolefin-Oligomeren in Siegelschichten

Arbeitsgruppe: Konformität von Lebensmittelverpackungen

Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:

  1. TU Dresden; Prof. Dr. Thomas Simat
  2. Kantonales Labor Zürich

Finanzierung: IVLV
Laufzeit: 2015

Die Migration von Mineralöl aus Lebensmittelkontaktmaterialien (FCM) in Lebensmittel ist vor einigen Jahren zu einem brisanten Thema geworden. Als Quellen für diese Kontamination wurden vor allem mineralölhaltige Druckfarben und Recyclingfaser identifiziert. Bei den migrierenden Mineralölkohlenwasserstoffen (MOH) unterscheidet man nach gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen (MOSH) und aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Für die gesättigten Kohlenwasserstoffe (MOSH) wurde im menschlichen Geweben eine starke Akkumulation (häufig über 5 g pro Person) gefunden.

In den meisten flexiblen Verpackungen werden Siegelschichten basierend auf verschiedenen Polyethylenen (PE) und Polypropylenen (PP) verwendet. Diese Siegelschichten enthalten Oligomere dieser Polyolefine, die strukturell den MOSH ähnlich sind und analytisch nur zum Teil von diesen unterschieden werden können. Daher ist für einige Typen von Oligomeren aus Polyolefinen (Polyolefin oligomers, POOl) zu erwarten, dass diese ähnliche toxikologische Eigenschaften aufweisen wie die MOSH, insbesondere jene, die in ihrer Struktur Verzweigungen oder Zyklen aufweisen. Letztere könnten ähnlich schwer metabolisierbar sein wie die MOSH und somit ebenfalls in menschlichen Geweben akkumuliert werden. Zudem re-evaluiert die EFSA möglicherweise die Bewertung der Mineralölkohlenwasserstoffe, wobei diesmal auch die POOl miteinbezogen werden könnten.

Nach Artikel 19 der KunststoffV 10/2011 ist für Substanzen, die nicht in der Unions-liste aufgeführt sind – darunter ‚nicht absichtlich zugesetzte Substanzen‘ (NIAS) – eine Risikobewertung nach international anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen durchzuführen, inwieweit diese den Anforderungen des Art. 3 der RahmenV 1935/2004 entsprechen. Bei den Kunststoffoligomeren handelt es sich um Reaktionsprodukte der Ausgangsstoffe (Monomere), die nach Art. 19 der KunststoffV als NIAS zu bewerten sind.1 Ausnahmen sind solche, die als polymere Additive gelistet sind.

Projektbericht


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