Mehrschicht-Migration

Forschungstitel:
Erarbeitung und Prüfung eines Konzeptes zur Qualitätssicherung von Mehrschicht-verbunden für den Lebensmittelkontakt bei Erfüllung der EU-Rahmenrichtlinie

Arbeitsgruppe: Konformität von Lebensmittelverpackungen

IVLV Projektteamsprecher: Dr. E. Simon, Hueck Folien
Auftragnehmer: FABES, München/Fraunhofer IVV, Freising
Wissenschaftliche Projektbetreuung: Dr. O. Piringer/Dr. R. Franz

Finanzierung: FoGe
Laufzeit: 2000 – 2001

Verpackungen für den Lebensmittelkontakt die aus mehreren Schichten aufgebaut sind werden gegenwärtig nur dann durch EU-Richtlinien abgedeckt, wenn jede Schicht eines Verbundes der Einzelrichtlinie 90/128/EWG für Kunststoffe entspricht. Als Alternative steht für die zukünftige Reglementierung im allgemeinen Fall eines Packstoffverbundes die Möglichkeit zur Diskussion, nur die mit dem Lebensmittel in Berührung kommende Innenschicht zu prüfen. Dieser zweite Fall entspricht dem Konzept der sogenannten „funktionellen Barriere“, durch die nur aus den inneren Schichten gesundheitlich und sensorisch unbedenkliche Mengen von Stoffen migrieren sollen, die dem derzeitigen Stand einer „Guten Herstellerpraxis“ entsprechen und folglich technisch unvermeidbar sind. Die Entscheidung für den einzuschlagenden Weg hat weitreichende Konsequenzen für die Hersteller von Bedarfsgegenständen und Lebensmitteln in bezug auf die Qualitätssicherung.

Die Beschränkung der Reglementierung auf die Lebensmittelkontaktschicht ist für die Industrie sicher mit erheblichen Vorteilen verbunden. Ihre Durchführbarkeit stellt jedoch einige Anforderungen an die Überwachung, die auf den ersten Blick bei einer Reglementierung aller Schichten nicht zu existieren scheint. Es muß nämlich neben der Einhaltung spezifischer Migrationsgrenzen (SML) auch die Nichtnachweisbarkeit von Stoffen im Migrat gesichert sein, die nicht in Positivlisten enthalten sind. Dies zielt auf die Einführung einer Höchstgrenze (threshold of regulation) für solche Stoffe.

Ziel des Projektvorschlages ist die Entwicklung eines Verfahrens für die Qualitätssicherung von Mehrschichtverbunden. Dafür ist die Kombination der bisher im Rahmen von Projekten der AG erarbeiteten analytischen und theoretischen Verfahren eine vielversprechende Voraussetzung.

Es werden Diffusionskoeffizienten von häufig in der Praxis verwendeten Additiven in den verschiedenen Polymerschichten sowie die Verteilungskoeffizienten solcher Additive zwischen anliegenden Schichten, bzw. zwischen Packstoffschichten und Lebensmitteln oder Simulazmitteln gemessen. Mit Hilfe eines speziell für Mehrschichtverbunde entwickelten Modells unter Verwendung numerischer mathematischer Methoden werden Abschätzungen von Migrationswerten aus Verbunden durchgeführt und mit experimentellen Befunden verglichen.

Wegen der Dringlichkeit und Komplexität dieser Thematik ist eine zusätzliche Unterstützung durch ein AiF-Projekt unbedingt notwendig. Ein entsprechender Antrag ist gestellt worden.

Projektberichte


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