Lackaushärtung

Forschungstitel:
Physikalisch-chemische Charakterisierung des Aushärtungszustandes neuer bzw. modifizierter Lacksysteme

Arbeitsgruppe: Konformität von Lebensmittelverpackungen

IVLV Projektteamsprecher: Dr. Thomas Hentschel, VAW aluminium
Auftragnehmer: FhIVV, Freising
Wissenschaftliche Projektbetreuung: Dr. Jochen Hollaender

Finanzierung: IVLV
Laufzeit: 2000

Der Aushärtungszustand von Lackfilmen und haftvermittelnden Schichten ist ein wesentlicher Parameter nicht nur bezüglich der Funktionalität und der technischen Eignung der Schichten sondern speziell auch mit Blick auf das Migratpotential und die lebensmittelrechtlichen Anforderungen an beschichtete Verpackungen im Lebensmittelkontakt.

Der Charakterisierung des Aushärtungszustandes kommt daher eine entscheidende Bedeutung zu. Sie ist für die Etablierung und Kontrolle der Produktionsprozesse, vor allem auch nach deren Modifizierung, notwendig und unverzichtbar im Rahmen der Maßnahmen zur Qualitätssicherung sowie bei der Reklamationsbearbeitung.

Mit den in vielen Unternehmen bisher eingesetzten Methoden wie Restlösemittelbestimmung, Lösemittelbeständigkeit (MEK-Test) oder mechanischen Prüfungen ist der Aushärtezustand jedoch nur wenig differenziert und oft nur unzureichend zu beschreiben.

Ziel des Vorprojektes ist es, die Aussagen moderner Meßmethoden an einem typischen System aus dem Bereich Verpackungslacke zu überprüfen. Besondere Aufmerksamkeit liegt hier auf der Objektivierung der Prüfaussage durch geeignete meßtechnische Voraussetzungen auf der Grundlage dielektrischer Methoden. Es bietet sich hier der Vergleich mit den Aussagen thermoanalytischer Methoden (DSC, TMA und DTMA), spektroskopischer Verfahren wie Infrarotmethoden (IR, FTIR) und weiterer empirischer Praxismethoden an. Auch wenn für alle diese Prüfmethoden grundsätzliche Voraussetzungen zur Bestimmung von Lackeigenschaften gegeben sind, bestehen jedoch Einschränkungen in der Anwendung einiger Methoden. Mit neuen methodischen Ansätzen in der Anwendung dielektrischer Untersuchungs- und Auswertemethodik sollen auch die Vorteile genutzt werden, daß direkt auf dem Substrat gemessen werden kann und integrale physikalische Kenngrößen erhalten werden.

In der Verpackungstechnologie ist der Einsatzbereich von Lacken durch unterschiedlichste Anwendungen bestimmt, die von flexiblen Packstoffen (Folien) bis zu starren Behältern aus Aluminium und Weißblech reichen. Die Vielzahl von Anforderungsprofilen werden durch sehr unterschiedliche Lacksysteme (physikalisch trocknend oder chemisch vernetzend) abgedeckt. Die Umsetzung der Erkenntnisse aus dem Vorprojekt soll dann zu einem AiF-Projekt führen, das dem erheblich breiteren Einsatzbereich der Praxis entspricht.


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