Klebstoff-Reglementierung

Forschungstitel:
Definitionsphase für ein Forschungsprojekt zur Erstellung eines Prüfkonzeptes für die Migration von Klebstoffkomponenten aus Packmitteln

Arbeitsgruppe: Konformität von Lebensmittelverpackungen

IVLV Projektteamsprecher: Dr. H. Onusseit, Henkel
Auftragnehmer: Fraunhofer IVV, Freising/FABES, München
Wissenschaftliche Projektbetreuung: Dr. R. Franz/Dr. O. Piringer

Finanzierung: IVLV
Laufzeit: 2003

In der Lebensmittelverpackung findet heute eine nahezu unüberschaubare Anzahl von Klebstoffsystemen Anwendung. Die spezifische Reglementierung von Klebstoffen im Bereich der Lebensmittelverpackungen ist bis heute vom europäischen Harmonisierungsprozess noch nicht erfasst worden. Seit vergangenem Jahr wird diese Möglichkeit jedoch vom europäischen Gesetzgeber in Erwägung gezogen. Als Ergebnis eines Hearings 2001 in Brüssel zu diesem Thema wurden zwei Möglichkeiten diskutiert und zwar Klebstoffkomponenten

  1. entweder über die Einbindung in das Positivlistensystem der Kunststoffrichtlinie 2002/72/EG zu reglementieren oder
  2. ‚außergesetzlich’ in der Weise, dass über ein von der Industrie selbst etabliertes und für die Überwachung akzeptables Konzept dafür Sorge getragen wird, dass die allgemeinen Forderungen (nach gesundheitlicher Unbedenklichkeit) des Artikel 2 der EU Rahmenrichtlinie 89/109/EWG erfüllt werden.

Da die Mehrzahl der Rohstoffe für die Herstellung von Klebstoffformulierungen in der Herstellung von Kunststoffbedarfsgegenständen nicht verwendet wird, hätte die Reglementierung nach Variante 1. enorme Konsequenzen für die betroffene Industrie: Eine Vielzahl von Formulierungen wäre nicht im Einklang mit der Kunststoffrichtlinie und konsequenterweise verboten. Die damit verbundene Neuaufnahme in das Positivlistensystem wäre ein enorm zeit- und kostenaufwendiger Prozess. Aber auch nach Positivlistung aller Formulierungsbestandteile wäre der damit verbundene Migrationsprüfaufwand immens hoch und in vielen Fällen nicht notwendig.

Als Konsequenz aus dieser Betrachtung verbleibt als einzig gangbarer und sinnvoller Weg die Variante 2., für die es derzeit allerdings kein Konzept gibt.

Aufgrund der oben genannten Unüberschaubarkeit der Situation soll in diesem Projekt der späteren konkreten und zielgerichteten Bearbeitung dieser Thematik eine Projektdefinitionsphase vorgeschaltet werden.

Projektbericht


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