Forschungstitel:
Aufwandssenkung und Steigerung der Ausbringung von Verpackungsmaschinen und -anlagen
Arbeitsgruppe: Abfüll- und Verpackungsprozesse
IVLV Projektteamsprecher: Dr. A.E. Ostermann
Auftragnehmer: Fh-IVV/AVV Dresden
Wissenschaftliche Projektbetreuung: Prof. Dr.-Ing. habil. H. Goldhahn
Finanzierung: FoGe
Laufzeit: 1997 – 1998
Die Methodik zur Erfassung und Auswertung von Betriebsdaten wurde dahingehend weiterentwickelt, daß auch die Bewertung komplexer Anlagen mit Reihen- und Parallelstrukturen anhand weniger Koeffizienten möglich ist. Erreicht wurde dies durch die Betrachtung der Anlage als ein System und die Einführung einer Anlagenlogik zur Beschreibung der Zusammenhänge und Zustände innerhalb dieses Systems. Durch die Umsetzung dieser Betrachtungsweise in automatischen Betriebsdatenerfassungssystemen wird es möglich, die Anzahl der Betrachtungsebenen zu reduzieren, die zum schnellen Erlangen von Aussagen über die Produktivität der Anlage und die Ausfallschwerpunkte notwendig sind. Weiterhin ermöglichen die gebildeten Koeffizienten bei kontinuierlicher Beobachtung begründete Reaktionen auf aktuelle Situationen. So kann z.B. beim Ansteigen bestimmter Ausfallkoeffizienten über festgelegte Grenzwerte eine kurzfristige Reparatur eingeleitet werden.
Die Weiterentwicklung der Methodik zur Verfahrenskostenermittlung ermöglicht nunmehr eine Betrachtung komplexer Anlagen mit kombinierter Parallel- und Reihenstruktur sowie zeitlich und räumlich entkoppeltem Verarbeitungsvorgängen. Weiterhin werden nichtlineare Kosteneinflußgrößen, wie die Abnutzung von Arbeitsorganen in Abhängigkeit der Auftrags- bzw. Losgröße betrachtet. Die Erkenntnisse über nicht konstante Einflußfaktoren sowohl auf die Verfahrenskosten als auch auf das Betriebsverhalten werden gegenwärtig weiter vertieft.
Anhand der erarbeiteten Methodik wurden Referenzanlagen zur Herstellung von Packstoffen analysiert, Kostenstrukturen dargestellt und Vorschläge zur Effektivitätssteigerung unterbreitet. Die Übertragbarkeit der ursprünglich für Verpackungsanlagen entwickelten Methodik auf Anlagen zur Packmittelherstellung zeigt die Allgemeingültigkeit des erarbeiteten Instrumentariums. Auf Basis der Erkenntnisse aus den Untersuchungen der verschiedenen Referenzanlagen wird der Vorschlag einer IVLV-Richtlinie „Methodik zur Ermittlung von Verfahrenskosten“ erarbeitet und den Mitgliedern der Arbeitsgruppe auf der nächsten Arbeitsgruppensitzung unterbreitet. Die Richtlinie soll das erarbeitete methodische Wissen als Guideline für die Verfahrenskostenermittlung zur Verfügung stellen.
Die gewonnenen Erkenntnisse zur Erfassung und Auswertung von Betriebsdaten wurden bereits zusammengefaßt und als Vorschlag für eine IVLV-Richtlinie „Begriffe für Verpackungsmaschinen und -anlagen (Betriebsverhalten)“ den Mitgliedern der Arbeitsgruppe unterbreitet. Gegenwärtig wird durch den VDMA die DIN 8743 „Kenngrößen für Verpackungsmaschinen und -linien (Zeitbegriffe, Ausbringungsgrößen und ihr Nachweis)“ überarbeitet. Diese Überarbeitung soll mit der genannten IVLV-Richtlinie inhaltlich weitestgehend übereinstimmen. Das AVV Dresden wirkt am Neuentwurf der DIN 8743 mit. Mit interessierten Mitgliedern der Arbeitsgruppe wird der aktuelle Stand des Neuentwurfs beraten und notwendige Änderungen mit dem VDMA abgestimmt.