Papierscreening

Forschungstitel:
Methodenoptimierung eines Screenings auf nicht absichtlich zugesetzte Substanzen (NIAS) aus neuartigen und faserbasierten Verpackungsmaterialien

Arbeitsgruppe: Konformität von Lebensmittelverpackungen

Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:

  1. Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV Freising, Romy Fengler

Finanzierung:IVLV e. V.
Laufzeit: 2024

Papier wird vermehrt für Lebensmittel- und Kosmetikverpackungen genutzt, was mit der EU-Nachhaltigkeitsstrategie übereinstimmt. Um jedoch die Produktsicherheit von sensiblen Füllgütern wie Lebensmitteln zu gewährleisten, sind sehr niedrige Grenz- und Richtwerte von nicht absichtlich zugesetzten Stoffen einzuhalten. Dies hindert Unternehmen bei der Entwicklung und dem Einsatz von Papierverpackungen.

Auch wenn die Anforderungen an Verpackungen stetig steigen, existieren für Kosmetikverpackun-gen weniger konkrete Vorgaben im Vergleich zu Lebensmittelverpackungen. Die Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 über kosmetische Mittel regelt, dass Hersteller nur sichere Produkte in Umlauf bringen dürfen. Für Kosmetikverpackungen bedeutet dies, dass aus der Verpackung keine Substanzen in Konzentrationen übergehen dürfen, die die menschliche Gesundheit schädigen könnten. Eine Risikoabschätzung kann über das TTC-Konzept für die dermale Exposition individuell für eine reale Anwendung erfolgen, wie es bereits bei der Bewertung von Kunststoffen angewendet wird.

Aufgrund der Unterschiede zu Kunststoffen, erfordert die Identifizierung von migrierenden Substanzen in faserbasierten und neuen Materialien jedoch optimierte Screeningmethoden. Neue Analysemethoden sind notwendig, um Naturstoffe, Additive und Veredelungshilfsstoffe sowie deren Reaktions- und Abbauprodukte in diesen Materialien zu identifizieren und zu quantifizieren.

Die Zielsetzung dieses Projekt ist die Entwicklung innovativer Analysemethoden für nachhaltige und sichere Verpackungen in der Kosmetikindustrie. Im ersten Schritt sollen geeignete Verpa-ckungslösungen identifiziert und Migrationsgrenzwerte bestimmt werden. Darauf basierend er-folgt die Untersuchung der identifizierten Materialien auf leichter- und mittelflüchtige organische Verbindungen mittels verschiedener analytischer Methoden. Falls nötig können zusätzlich kritische, migrierende Substanzen quantifiziert werden. Durch die Auswahl geeigneter Referenzsubstanzen und möglicher Messungen dotierter Materialien erfolgt die Validierung des Analysenkonzepts.


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