Forschungstitel:
Vorhersage von psychophysiologischer Wirkung durch Duft und Hautgefühl von kosmetischen Formulierungen
Arbeitsgruppe: Erhalt der Lebensmittelqualität
Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:
IGF-Vorhaben: 01IF00402C
Finanzierung: BMWK
Laufzeit: 2024 – 2026
Der Duft und das Hautgefühl sind entscheidende Faktoren für die Verwendung von Kosmetikprodukten. Bislang war die Forschung zu sensorischen Wahrnehmungseffekten und ihrem Einfluss auf die Verbraucherakzeptanz oft zeitintensiv und teuer. Angesichts des zunehmenden Drucks auf effiziente und zielgerichtete Produktentwicklung erkennen viele Hersteller die Notwendigkeit, Testsysteme zu standardisieren, zu vereinfachen und zu digitalisieren. Im Rahmen des CORNET Projekts „PrePsyCos“ entwickeln wir ein Vorhersagetool, das die psychophysiologische Wirkung von Geruch und Hautgefühl in kosmetischen Formulierungen prognostiziert.
Dieses Tool könnte die Forschung und Entwicklung in der Kosmetikbranche erheblich voranbringen, indem es die Verbraucherakzeptanz auf Basis von sensorischen und instrumentell-analytischen Daten vorhersagt und eine digitale Vorauswahl von Produktformulierungen ermöglicht. Zudem bietet die digitale Produktentwicklung die Chance, den Entwicklungsaufwand zu reduzieren, wodurch Unternehmen personelle und finanzielle Ressourcen einsparen können. Das Tool fördert ein verbessertes Verständnis der Zusammenhänge zwischen Duft, Hautgefühl und Produktwirkung und ermöglicht es Firmen aus der Rohstoffindustrie, die Qualität ihrer Öle und Parfums zu optimieren sowie ihre Kunden kompetenter zu beraten.
Das Vorhersagetool hilft, Produktlinien zu verbessern und auf die steigende Nachfrage nach sensorischen Erlebnissen zu reagieren. Insgesamt bietet das Projekt eine Chance zur Produktoptimierung und Anpassung an die sich wandelnden Verbraucherbedürfnisse. Inspiriert von der Wahrnehmung des Mundgefühls verschiedener Lebensmittel und deren Inhaltsstoffen könnte auch die Lebensmittelindustrie von diesem Ansatz profitieren, insbesondere bei cremigen und emulgierten Produkten. Darüber hinaus könnten Waschmittel- und Textilindustrie durch das Tool sowohl Wäschepflegeprodukte als auch Materialien für die Wohnungseinrichtung bewerten, da diese oft einen dezenten Duft abgeben und haptisch erfahrbar sind.
Das hier vorgestellte IGF-Vorhaben wird im Rahmen des Programms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.