Forschungstitel:
Einsatz von Polyolefin Recyclaten in Lebensmittelverpackungen- Möglichkeiten und Grenzen
Arbeitsgruppe: Konformität von Lebensmittelverpackungen
Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:
Finanzierung: IVLV
Laufzeit: 2023 – 2024
Die EU Kommission will die Kreislaufwirtschaft fördern. Hierzu zählt auch der vermehrte Einsatz von post-consumer Recyclaten in Lebensmittelverpackungen. Recyclathaltige Verpackungen müssen jedoch, ebenso wie Verpackungen aus Neuware, sicher sein. Gemäß der neuen Recycling Regulation 2022/1616 unterliegt die Zulassung von post-consumer Recyclaten in Lebensmittelverpackungen der EU Kommission und den nationalen Behörden, welche die Bewertung der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA in ihre Entscheidung einbeziehen. Die Bewertungskriterien der EFSA sind jedoch sehr streng und erfordern in der Regel den Einsatz von "super-clean" Recyclingprozessen oder sogenannter Funktioneller Barrieren. Super-clean Recyclingprozesse reduzieren signifikant die Konzentration von kritischen Substanzen in post-consumer Recyclaten während Funktionelle Barrieren den Übergang von kritischen Substanzen (Migration) aus der recyclathaltigen Verpackung in das Lebensmittel reduzieren. Die strenge EFSA Kriterien konnten bislang im großen Stil eigentlich nur beim niedrig-diffusiven Verpackungsmaterial PET erreicht werden. Die hoch-diffusiven post-consumer Polyolefin Recyclate sind aktuell für den Einsatz in Lebensmittelverpackungen nicht zugelassenen.
Die ambitionierten Ziele der EU Kommission zur Kreislaufwirtschaft können aber nur erreicht werden, wenn auch post-consumer Polyolefine wieder in Lebensmittelverpackungen eingesetzt werden. Daraus ergeben sich das Ziele des IVLV Projekts: Basierend auf den bislang angewandten Bewertungskriterien der EFSA sollen die Anforderungen an Polyolefin Recyclate, deren Recyclingprozesse sowie die Effizienzen von Funktionellen Barrieren abgeleitet werden. Die Projektergebnisse sollen auch die Grundlage für eine Diskussion und eventuell Antworten auf die Frage liefern wieviel worst-case notwendig ist, um den Verbraucher hinreichend zu schützen.