PAW-Rein

Forschungstitel:
Anwendung von plasmaaktiviertem Wasser zur Reinigung in der Lebensmittelindustrie

Arbeitsgruppe: Hygienegerechte Produktion

Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:

  1. Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV Dresden, Roman Murcek

Finanzierung: IVLV
Laufzeit: 2023 – 2024

Eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Maschinen und Anlagen zur Lebensmittelproduktion ist für die Gewährleistung von Produktqualität und -sicherheit essenziell. Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Anwendung von plasmaaktiviertem Wasser (PAW) eine effiziente Desinfektion ermöglicht. Verantwortlich für die Wirkung sind die reaktiven Verbindungen, welche durch Plasmaaktivierung entstehen und zu einer antiviralen, fungiziden und antibakteriellen Wirkung führen. Bisherige Untersuchungen betrachten vordergründig die desinfizierende Wirkung von plasmaaktivierten Fluiden, wobei der vorgelagerte Reinigungsprozess als Grundvoraussetzung für eine effiziente Desinfektion mit herkömmlichen, chemischen Reinigungsmitteln separat durchgeführt wird.

Daher soll in diesem IVLV-Projekt nun auch die Reinigungswirkung von PAW untersucht werden, wobei Anwendungen im Lebensmittelbereich im Fokus stehen. Inhalte des Vorhabens sind die Ermittlung von:

  1. Quellverhalten, Verminderung von Bindungskräften und Lösen von Lebensmittelverschmutzungen infolge der Einwirkung von PAW
  2. Reinigungswirkung von PAW in geschlossenen Systemen am Beispiel von Rohrleitungen
  3. Dauer der Wirksamkeit und Lagerfähigkeit von PAW
  4. Abbau der wirksamen Spezien im PAW nach der Aktivierung
  5. Einfluss auf verschiedene Konstruktionsmaterialien

Bei einer erfolgreichen Anwendung von PAW können sich folgende Vorteile ergeben:

  1. Die Anwendung als Kaltreinigungsverfahren ermöglicht eine signifikante Einsparung an Energie, welche im Zuge aktueller Energiekostenentwicklungen zu einer deutlichen Kostenreduzierung des Reinigungsprozesses führt.
  2. Die Herstellung von PAW kommt ohne Chemikalien aus. Rohstoffknappheit und Lieferkettenproblemen sind für die Anwendung von PAW nicht relevant, Chemikalien müssen nicht gelagert werden und die Reinigungskosten können zusätzlich reduziert werden.
  3. Das PAW zerfällt mit der Zeit nach seiner Nutzung selbständig in Wasser, was die Einleitung in Abwasserkanäle ermöglicht und Kosten für die Entsorgung drastisch reduziert.
  4. Die kombinierte Reinigung und Desinfektion führt zu einer signifikanten Zeiteinsparung, wodurch die Nebenzeit reduziert und die Produktionszeit erhöht werden kann. Zusätzlich sinkt der gesamte Wasserverbrauch für die Reinigung, was einen deutlichen Beitrag zur Wassereinsparung leistet, welcher infolge sich ändernden Umweltbedingungen teilweise bereits von lokalen Behörden gefordert wird.

Projektberichte

Sitzungsunterlagen


Aktuelle Termine dieser Arbeitsgruppe

06. / 07.11.2024