Forschungstitel:
Migration durch papierbasierte Packstoffe – modellbasierte und experimentelle Ansätze zur Konformitätsprüfung und Packstoffentwicklung
Arbeitsgruppe: Konformität von Lebensmittelverpackungen
Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:
IGF-Vorhaben: 22760 N
Finanzierung: BMWK
Laufzeit: 2023 – 2025
Verpackungsmaterialien aus Papier und Karton werden noch immer hauptsächlich mittels Konventionsverfahren geprüft, bei denen das Material in direkten Kontakt mit Wasser und / oder Lösungsmitteln gebracht wird und partiell extrahiert wird. Dadurch kann die Migration einzelner Substanzen gegenüber der Migration auf ein reales Lebensmittel überschätzt werden. Auch eine Prüfung mit MPPO (modifiziertes Polyphenylenoxid – Simulanz E für trockene Lebensmittel gemäß der Kunststoffverordnung (EU) 10/2011) kann die Migration auf reale Lebensmittel aufgrund der starken adsorbierenden Eigenschaften des Simulanz überschätzen. Solche Prüfungen haben deshalb das Potential, Materialien fälschlich als nicht-konform mit den Anforderungen einzustufen. Zudem sind die genannten Prüfungen kosten- und zeitaufwändig.
Im Projekt MigPaP sollen realistischere Prüf- und Vorhersagemethoden für die Diffusion chemischer Substanzen in und die Migration aus Papier und Pappe zur Konformitätsprüfung und für die Entwicklung neuer Papiere bzw. Verpackungsdesigns mit verbesserter Barriere durch eine Vertiefung des Verständnisses der Stofftransportvorgänge in Papier und Pappe und ihrer Einflussfaktoren etabliert werden. Papierherstellern werden so planerische Werkzeuge an die Hand geben, um neue Produkte z. B. mit verbesserter Barriere gegen organische Substanzen zu entwickeln.
Das hier vorgestellte IGF-Vorhaben wird im Rahmen des Programms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.