Forschungstitel:
Thermoformbarkeit von Folien aus mehrfach recyceltem Polypropylen – Verarbeitungsgrenzen und Handlungsempfehlungen
Arbeitsgruppe: Abfüll- und Verpackungsprozesse
Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:
IGF-Vorhaben: 01IF23092N
Finanzierung: BMWK
Laufzeit: 2024 – 2026
Der Europäische Green Deal und die dazugehörige Plastikstrategie der EU setzen ambitionierte Recycling-Ziele. Das 2019 in Deutschland in Kraft getretene Verpackungsgesetz fordert eine Erhöhung der Recyclingrate von aktuellen 38.6% (2018) auf 63% in 2022 (§16). Außerdem wurden nicht nur Ziel-Recycling-Quoten für unterschiedliche Materialien auf Europäischem Level festgelegt, die Plastikstrategie gibt auch das Ziel vor, bis 2025 10 Millionen Tonnen recyceltes Plastik einzusetzen.
Polypropylen (PP) ist der am häufigsten verarbeitete Kunststoff in Europa und wird überwiegend im Verpackungsbereich eingesetzt. Häufige Verpackungsformate sind z. B. Becher für Milchprodukte, die durch Thermoformen hergestellt werden. Da es bestehende Sortierfraktionen für PP Verpackungen gibt, gilt es in Deutschland als recycelbar. Doch für das Erreichen eines echten Kreislaufes ist es entscheidend, auch den Einfluss von mehreren Recyclingzyklen auf die Eigenschaften und Verarbeitbarkeit des Grundmaterials zu verstehen.
Der Fokus in dem Vorhaben liegt dabei auf der Folienherstellung und das Thermoformen dieser Folien nach mehrfachem Recycling und variierendem Rezyklatanteil. Materialeigenschaften sowie Verarbeitungsverhalten werden analysiert und mit Neuware verglichen. Basierend auf den sich daraus ergebenden Verarbeitungsveränderungen sollen Verarbeitungsbereiche bzw. Handlungsempfehlungen abgeleitet werden.
Das Projekt dient vor allem der Erarbeitung und Untersuchung des Mehrfachrecyclings, um ein besseres Verständnis der sich ergebenden Materialänderungen zu bewirken, die unmittelbar relevant für die Verpackungsmaterialauswahl und Verarbeitung sind. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von der Untersuchung, da oftmals die maschinellen, personellen und finanziellen Kapazitäten für Entwicklungs- und Forschungsarbeiten fehlen. Die Unternehmen der Wertschöpfungskette werden letztendlich dabei unterstützt, Produkte nachhaltiger zu verpacken.
Das hier vorgestellte IGF-Vorhaben wird im Rahmen des Programms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.