Hot-Tack II

Forschungstitel:
Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit von Messergebnissen trennkraft- und trennwegmessender Verfahren/Geräte zur Bestimmung des Hot-Tack unter idealisierten Bedingungen

Arbeitsgruppe: Abfüll- und Verpackungsprozesse

IVLV Projektteamsprecher: N.N.
Auftragnehmer: Fraunhofer AVV, Dresden
Wissenschaftliche Projektbetreuung: Fr. S. Pallas

Finanzierung: IVLV
Laufzeit: 2009

Die für die Prüfung der Hot-Tack-Eigenschaften etablierten Prinzipien können hinsichtlich der Messgrößen in Verfahren zur Ermittlung der Trennkraft und des Trennweges eingeteilt werden. Trennkraftmessende Verfahren bestimmen die zum Aufschälen bzw. Auftrennen der Naht erforderliche Kraft. Bei den trennwegmessenden Prinzipien sind zwei unterschiedliche Verfahren bekannt: das Auftrennen der Naht durch ein Trennschwert und das Aufschälen an Umlenkrollen. Als indirektes Maß für den Hot-Tack werden hierbei die verbleibende Siegelnahtlänge bzw. der Trennweg gemessen.

Im Rahmen des IVLV-Projektes "Ringversuche Hot-Tack" (Laufzeit 04/2007 – 01/2008) wurden der IST-Stand der Hot-Tack-Ermittlung in der Verpackungsindustrie abgebildet und Hinweise für eine Standardisierung getroffen. [1] Mit Industriepartnern erfolgten hierzu Ringversuche mit unterschiedlichen heute industriell eingesetzten Verfahren und Geräten zur Hot-Tack-Messung. Bereits bei baugleichen Geräten mit gleicher Ausstattung (z. B. bzgl. Siegelwerkzeuge), aber unterschiedlichem Wartungszustand und Gerätealter wurden trotz Vorgabe einheitlicher Parameter signifikante Unterschiede in Qualität und Quantität der Messwerte festgestellt.

Aufbauend auf diesen Erkenntnissen ist nun im Rahmen des Forschungsvorhabens "Hot-Tack II" zu prüfen, ob reproduzierbare und vergleichbare Messergebnisse bei idealisierten Bedingungen (hinsichtlich Geräteausstattung, Prüfklima usw.) mit unterschiedlichen Verfahren respektive Geräten zur Bestimmung des Hot-Tack realisierbar sind. Es sind dabei folgende Ergebnisse anzustreben:

  • Aussagen zur Vergleichbarkeit und Reproduzierbarkeit bei idealisierten Bedingungen und Darstellung der Ursachen für ggf. auftretende Abweichungen
  • Vergleich trennkraft- und trennwegmessender Geräte sowie Prüfung des Vorliegens einer Korrelation zwischen Ergebnissen trennkraft- und trennwegmessender Verfahren

Der Hot-Tack sollte als ein wichtiger Eigenschaftskennwert von Folien in Spezifikationen zwischen Kunden (abpackenden Unternehmen) und Lieferanten entsprechend definiert sein. Voraussetzung ist die Reproduzierbarkeit und Vergleichbarkeit der unter Praxisbedingungen mit unterschiedlichen Prüfverfahren / -geräten ermittelten Hot-Tack-Werte. Die Ergebnisse der angestrebten Untersuchungen können dazu beitragen, die Kommunikation zwischen Vertragspartnern zu verbessern und den Hot-Tack als aussagekräftigen Spezifikationsparameter zu etablieren.

Mit den Untersuchungen werden ferner die Standardisierungsbestrebungen des DIN-Normenausschusses unterstützt, als Pendant zur bestehenden ASTM F 1921-98 eine Norm zu etablieren, die die in Deutschland / Europa verbreiteten Prüfverfahren zur Ermittlung des Hot-Tack berücksichtigt.

[1] Pallas, S.; Schreib, I.: Koordination und wissenschaftliche Begleitung von Ringversuchen zur Ermittlung der Warmnahtfestigkeit / Hot-Tack an flexiblen Packstoffen, Abschlussbericht 2008

Merkblätter