Forschungstitel:
Anreicherung von DPP-IV Inhibitoren in Hafermalzgetränken
Arbeitsgruppe: Pflanzliche Lebensmittel
Forschungsstelle und wissenschaftliche Betreuung:
IGF-Vorhaben: 01IF23348N
Finanzierung: BMWK
Laufzeit: 2024 – 2027
Diabetes Typ 2 zählt weltweit zu den häufigsten Stoffwechselerkrankungen. Eine Therapiemöglichkeit ist die Gabe von Gliptinen, die das Enzym Dipeptidylpeptidase IV (DPP-IV) inhibieren, wodurch mehr Insulin produziert und in die Blutbahn abgegeben werden kann. Diese Pharmazeutika können jedoch Nebenwirkungen hervorrufen, weshalb an DPP-IV inhibitorischen Peptiden aus natürlichen Quellen geforscht wird.
In dem hier vorgestellten Forschungsprojekt soll ein Getränk auf Haferbasis entwickelt werden, welches mit DPP-IV Inhibitorpeptiden angereichert ist. Hierfür sollen die Einflüsse der Mälzung sowie der Getränkeprozessierung (Maischen, Kochen, Fermentieren) auf den Gehalt von DPP-IV inhibitorischen Peptiden untersucht werden. Zusätzlich soll die Verstoffwechselung im menschlichen Körper durch einen simulierten gastrointestinalen Verdau näher erforscht werden. Dazu werden die verdauten Proben hinsichtlich ihrer Inhibierung gegenüber DPP-IV mittels Enzymassay untersucht. Um die potentesten DPP-IV inhibierenden Peptide zu identifizieren, wird eine aktivitätsorientierte Fraktionierung durchgeführt, welche sowohl literaturbekannte als auch bisher unbekannte Peptide aufklären soll. Nach der Identifizierung der Zielpeptide wird einerseits deren individuelle DPP-IV Inhibition konzentrationsabhängig bestimmt und andererseits auch deren Geschmacksqualität und –schwellen mit Fokus auf den Bittereindruck aufgeklärt, um die sensorischen Eigenschaften des angereicherten Getränks auf Basis von Dosis-Wirkungs-Studien zu beurteilen.
Die Getränkeentwicklung soll mithilfe eines statistischen Versuchsdesigns durchgeführt werden, um eine möglichst große Anreicherung der DPP-IV inhibitorischen Peptide gewährleisten zu können. In der finalen Phase werden die entwickelten Getränke mit der höchsten Wirkung zusätzlich sensorisch charakterisiert, um die Verbraucherakzeptanz einschätzen zu können.
Das hier vorgestellte IGF-Vorhaben wird im Rahmen des Programms „Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.