Antimikrobiell aktive Folien

Forschungstitel:
Entwicklung und Anwendung siegelfähiger antimikrobiell aktiver Folien zur Lebensmittelverpackung

Arbeitsgruppe: Erhalt der Lebensmittelqualität

IVLV-Projektteamsprecher: N. N.
Auftragnehmer: Fraunhofer IVV, Freising
Wissenschaftlicher Projektbetreuer: Dr. D. Sandmeier

IGF-Vorhaben: 14954 N
Finanzierung: BMWi
Laufzeit: 2007 – 2009

Eine erfolgreiche Vermarktung von Lebensmittel ist ohne den gezielten Einsatz moderner Kunststoffverpackungen nicht mehr vorstellbar. Sie sind leicht und flexibel und sparen Platz und Gewicht. Auf der anderen Seite sollen diese Verpackungen dem Verbraucher das Produkt optimal präsentieren und auch nach längerer Distributions- und Lagerzeit qualitativ hochwertige Produkte sichern. Diese Herausforderungen lassen sich durch den Einsatz sog. „aktiver Verpackungen“ besser meistern. Definitionsgemäß sollen „aktive Verpackungen“ die Bedingungen für die verpackten Lebensmittel in einem optimalen Bereich halten. Ein Teilbereich für aktive Verpackungssysteme sind antimikrobiell ausgerüstete Folien. Interessant ist deren Anwendung zur Verpackung aller Produkte, die eine definierte Oberfläche haben und die vom Verpackungsmaterial anliegend umschlossen wird, sodass eine unerwünschte Fremdverkeimung an der Produktoberfläche wirksam unterdrückt werden kann. Im Rahmen der Harmonisierung der Gesetzgebung in der europäischen Gemeinschaft eröffnen sich jetzt auch für Deutschland erste rechtliche Möglichkeiten für den Einsatz antimikrobiell aktiver Folien, die die Keimentwicklung auf der Oberfläche von Lebensmitteln verhindern oder verzögern können. Daher soll das vorliegende Forschungsvorhaben, aufbauend auf Ergebnissen eines vom BMBF geförderten Projektes, zur Entwicklung industriell einsetzbarer, siegelfähiger antimikrobiell wirksamer Folien zu Lebensmittelverpackung beitragen.

Mittels der industriellen Gemeinschaftsforschung sollen Folien zur Verpackung von Lebensmitteln weiterentwickelt werden, die durch Lackierungsverfahren, eine Schicht erhalten, die sowohl antimikrobiell wirksam ist und zugleich als Siegelschicht fungieren kann. Die antimikrobiellen Agentien sind die lebensmittelrechtlich zugelassenen Konservierungsstoffe Benzoesäure und Sorbinsäure. Diese Stoffe werden in geringen Mengen abgegeben und dienen nur zum Schutz der Lebensmitteloberfläche in der Packung. Die Lackkomponenten sind ausschließlich lebensmittelkompatible polymere Werkstoffe. Der Lackauftrag soll in herkömmlichen Anlagen durchführbar sein. Auf der Basis erprobter und eingeführter Verfahren lassen sich mit den Ergebnissen dieses Forschungsvorhabens neue innovative Lebensmittelverpackungen entwickeln und herstellen.

Aktive Verpackungen und damit auch antimikrobiell aktive Verpackungen werden in den nächsten Jahren auch in Europa und damit in Deutschland stetig an Bedeutung gewinnen, da sie ein Weg sind, für den Verbraucher Lebensmittel mit weniger direkter Konservierung zu belasten und statt dessen sich nur auf einen unerlässlichen Oberflächenschutz zu konzentrieren. Für mikrobiologisch besonders anfällige Lebensmittel die sehr häufig von mittelständischen Unternehmen erzeugt und vermarktet werden, eröffnen sich hier interessante Möglichkeiten.

Die Herstellung antimikrobieller Folien durch Lackierung ist ein gängiges und einfaches Verfahren der Veredelung von polymeren Basiswerkstoffen. Da andererseits antimikrobiell ausgerüstet Folien besonders für spezielle Anwendungen einzusetzen sind bietet sich gerade für kleine und mittlere Unternehmen auf dem Sektor Folienveredelung eine Möglichkeit diese neuen Materialien anzubieten und flexibel auf Anforderungen von Kunden aus der Lebensmittelwirtschaft zu reagieren.

Projektberichte

Das hier vorgestellte IGF-Vorhaben der Forschungsvereinigung Industrievereinigung für Lebensmitteltechnologie und Verpackung e.V. (IVLV e.V.) wird im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.


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